Reime zur Astronomie

Hier sind ernsthafte und heitere Reime zur Astronomie, Reime zu Sternbildern, sowie Reime zur astronomischen Geschichte der Stadt Potsdam von unserem Ehrenmitglied im Verein Herbert Einsporn zu finden.

hier sind die heiteren Reime

 

Allotria im Tierkreis

Allotria im Tierkreis

Rund um den Himmel reicht ein breites Sternenband,
das schon von alters her der Tierkreis wird genannt.
Darin befinden sich schon seit Äonen
zwölf schöne Stern-Konstellationen,
die meist nach Tieren sind benannt;
doch auch was Menschliches ist wohlbekannt!

Bei den Figuren geht es ganz schön rund,
die treiben es fast allzu bunt!
Der Wassermann in aller Frische,
mit Vehemenz jagt er die Fische!

Der Widder mit dem Stier tut sich vergleichen,
möchte‘ wissen, wessen Hörner weiter reichen!
Der Löwe brüllt gar laut und unser Schütze
treibt mit der Jungfrau seine faulen Witze!

Die legt inzwischen ohne Klage
dann ihre Zwillinge schön auf die Waage!
Der Krebs kneift dann mit Eleganz
noch dem Skorpion in seinen Schwanz!

Man sieht, gar los ist allerhand am Himmel
in unserm Tierkreis-Sterngewimmel!

Der erfüllte Wunsch

Der erfüllte Wunsch

Ein jeder kann auf unsrer Welt,
wenn wieder eine Sternschnupp‘ fällt,
sich etwas wünschen, was er gerne hätte,
oder aber liebend gerne täte!

Jedoch, wie die Erfahrung lehrt,
die Sternschnuppe sich nicht um Wünsche kehrt.
Sie leucht‘ nur kurz auf ihrer Bahn -
und damit ist die Sache abgetan.

Ich hab‘ jedoch mit großer Schläue
bisher geschafft, dass stets auf ‘s neue
bei jeder Sternschnupp‘, die ich sehe,
mein Wunsch auch in Erfüllung gehe.

Gewünscht hab ich mir jedes Mal
bei einem Sternenschnuppenfall,
dass doch die nächste, die vom Himmel zischt,
mich hier auf Erden nicht erwischt!

Und dieser Wunsch, das kann man sehen,
tat bisher immer in Erfüllung gehen!
Wie könnte ich wohl sonst solch‘ Reime machen,
die mancher find’t vielleicht zum Lachen?

Die wunderbare Verwandlung eines Sonnenstrahls

Die wunderbare Verwandlung eines Sonnenstrahls


Ein Sonnenstrahl, der durch die Lüfte schwirrt,
in einen Regenschauer plötzlich sich verirrt.
Erschreckt denkt er: Nun ist es aus;
aus diesem Regen komm ich nicht mehr raus!


Jedoch ein Wunder plötzlich ihm geschieht,
wie jeder Mensch mit offnen Augen sieht:
Im Regen hat der Strahl ganz flugs geändert
die Richtung, und ist dann gar schön gebändert!


Der Sonnenstrahl, erst weiß und helle,
zeigt plötzlich schöne Farben auf die Schnelle,
und steht gebogen nun und herrlich bunt
auf unserm guten, alten Erdenrund!


Mit rot, orange, gelb und grün
sich blau, indigo und violett noch durch den Bogen ziehn,
der, wie man weiß im ganzen Land,
als Regenbogen allen ist bekannt!


Woher denn nur die schönen Farben kommen?
So fragt sich mancher Mensch beklommen.
Es ist auch hier, wie oft in unserm Leben,
dass kleine Dinge große Wirkung geben.


Die feinsten Tröpfchen aus dem großen Regen
könn’n unsern weißen Sonnenstrahl zerlegen
in buntes Licht, aus dem das Weiß bestand,
das unsre Augen sonst wohl nicht erkannt!

Doppelsternbeobachtung auf Berliner Art

Doppelsternbeobachtung auf Berliner Art


Ein Astronom bis Mitternacht
hält in der Fernrohrkuppel Wacht.
Hat ausgespäht nach manchem Doppelsterne,
denn solche „knackt“ er mächtig gerne.


Nun wird es ihm jedoch zu kalt
und er verschließt den Kuppel-Spalt.
Macht seinen Eintrag noch im Buch
und meint: Für diese Nacht ist es genug!


Danach mit sehr beschwingtem Schritt
er seinen Weg nach Haus antritt.
Vorbei führt der an einer Stelle,
wo leucht’ ein Schild: “Zur Pilsner-Quelle“.


Der Sternfreund denkt, nach kühlen Stunden
mag ebensolches Bier nun munden.
Gedacht, getan: Nur wen’ge Schritte
sind ‘s bis zur wahren Gaststub’-Mitte.


Das erste Bier im Glase voller Pracht,
es funkelt wie die schönste Sternen-Nacht!
Jedoch nur kurz, dann ist ‘s verschwunden,
das Innere des Sternenfreundes zu erkunden!


Dem ersten Bier folgt Nummer zwei,
nach kurzer Zeit sind ‘s dann schon drei!
Und nebenan, die Stammtischbrüder,
sie singen ihre ersten leisen Lieder.


Dann wird der Sternfreund von zwei heitern
Stammtischgenossen kurz gebeten, zu erweitern
die trink- und sangesfrohe Runde
zu allerfrüh’ster Morgenstunde.


Man fragt ihn nun, wer bist denn Du,
was machste so, wie kommste denn dazu -
der Astronom schon etwas heiter
gibt gerne Auskunft und so weiter!


„Wat, Doppelsterne tust Du Dir besehn
und findest det im Kalten ooch noch schön?“
So fragt dann einer aus der lust’gen Runde
den neuen Mann im heit’ren Bunde.


„Jibt ‘s denn da viel am Firmament
und braucht man da een Instrument?“
Die Neugier ist nun offenkundig,
der Astronom gibt Auskunft gern vollmundig.


Mit off’nem Mund wird nun gelauscht,
ein Wissensschwall vorüberrauscht.
Danach sind erst mal alle still,
weil jeder noch ein Gläschen trinken will.


Nachdem geleert der nächste Pilsner-Becher
legt sich ins Zeug ein froher Zecher:
„Is det een Umstand und ooch teuer,
mit so ‘nem Fernrohr-Ungeheuer!


So ‘n Ding kost’ viele Tausende von Mark,
det find’ ick allerdings sehr stark!
Janz preiswert forschen wir doch hier
mit Schnäpperken und ooch mit Bier!


Wir trinken hier in unsrer Runde
so drei, vier Bierchen in der Stunde -
bis dann so kurz nach Mitternacht
sich jeder auf ‘n Heimweg macht.


Komm ick mit Schwung dann aus der Kneipen-Tür
zum Himmel hoch dann gleich ick stier’;
von daher kieken dann, oh Wunder,
nur lauter Doppelsterne uff mir runter.


Die blinzeln runter bis ick bin zu Hause,
heimleuchten mir nach jeder kleenen Sause!
So einfach, det versichere ick Sie,
betreib’ ick Doppelstern-Astronomie!


Nich Linsen, Spiegel brauche ick aus Glas,
nee, nur im Henkel-Topp det richt’ge Nass -
denn seh ick ville mehr, wie ick wohl gloob,
als Ihr mit Eurem Riesen-Teleskop!“


Der Astronom dann auf dem Weg nach Haus
denkt nur: Sieh an, man lernt nie aus!
Und will dann prüfen bald in nächster Zeit
die neue Technik gleich auf ihre Richtigkeit!

 

Sonne oder Mond

Sonne oder Mond

Die Sternwart’-Gäste, ohne Frage,
sind manchmal eine rechte Plage!
Da stellt ein Mensch, vielleicht vom Land,
‘ne „wicht’ge“ Frage kurzerhand:


Dass der Herr Astronom ihm doch erkläre,
welch Groß-Gestirn am Himmel wicht’ger wäre:
Ob unsre Sonne, die die uns wärmt und leucht’,
oder der Mond mit seinem Licht so bleich?


Schlagfertig gibt der dann auch ohne Zagen
stets rechte Antwort auf solch schwere Fragen:
„Der Mond scheint nachts, das ist bekannt,
bei uns und auch in jedem andern Land,
erleuchtet uns die Finsternis,
die nächtens hier so üblich ist.


Die Sonne doch scheint uns am Tage,
wenn ‘s sowieso schon hell ist, ohne Frage!
Die Antwort können nun Sie selbst sich geben,
welch’ Himmelskörper für Sie wicht’ger ist im Leben!“
Sprach ‘s aus und wendet sich darob
nun wieder zu sein’m Teleskop!

 

Unser Mond

Unser Mond, der Schelm

Wenn unsre Sonne untergeht,
am Abendhimmel silbern steht
der Mond und strahlt in aller Ruh‘,
dann nimmt er wohl gar kräftig zu!


Scheint er uns dann zur Mitternacht
im Süden hoch, in heller Pracht,
zeigt uns sein Mondgesicht ganz toll:
Dann ist der Mond so richtig voll!


Und wenn, bevor die Sonn‘ aufgeht,
der Mond gar bleich am Himmel steht,
läuft vor der Sonne fast davon,
dann nimmt er kräftig ab gar schon!


Hat man den Mond, den guten, runden,
am Himmel gar nicht mehr gefunden,
versteckt sich dicht er bei der Sonne scheu,
dann ist der Gute wieder einmal neu!


So treibt ‘s der Schelm schon seit Urzeiten,
muss unsre alte Erde stets begleiten.
Er wandert fleißig, rastet nicht,
zeigt täglich uns ein neu Gesicht!

 

Wenn du stirbst - eine Empfehlung für Astronomen

Wenn du stirbst - eine Empfehlung für Astronomen
(frei nach Otto Reuter: Bevor du sterbst - - -)


Bevor du stirbst und einfährst in das Schwarze Loch
beobacht’ fleißig, registriere noch,
wie Mond und Sterne so am Himmel gehen -
danach kannst du sie nämlich nicht mehr von der Erde sehen!


Polier dein Fernrohr und putz seine Linsen;
wenn auch die anderen Kollegen hämisch grinsen.
Lass deine Astrokamera noch einmal fleißig klicken,
du wirst von deinen Bildern später nicht mehr viel erblicken!


Justier die Achsen gut von deinem großen Rohr,
bevor für ewig du dich legst auf ‚’s Ohr.
Und auch den Kuppel-Spalt öl kräftig,
denn sein Geräusch stört deine ew’ge Ruhe später mächtig!


Riskier noch einen Blick zur schönen Kassiopeia,
und auch zur Venus, aber ohne Wolkenschleier,
fahr in Gedanken auch noch vor der Fahrt ins Grab
mit großem Wagen dann die Milchstraß’ auf und ab!


Erfreu dich noch an einem Gamma-Burst,
weil du dann später kein’n mehr sehen wirst!
Blick auch noch einmal nach dem großen Hunde,
bevor dir schlägt die letzte Stunde!


Wenn du dann stirbst, so lass es richtig krachen -
kannst einer Supernova Konkurrenz dann ruhig machen!
Die Seele wird sich aus dem Leib entfernen
und tummelt sich dann zwischen allen Sternen!


Dann lieber Sternfreund nutze die Gelegenheit,
setz dich hinweg nun über Raum und Zeit!
Den Mond kannst du von hinten sehen
und mit Kometen Runden durch das Weltall drehen!


Kannst dich im ganzen Kosmos frei umsehen,
dich mit den Sternen um Galaxien-Zentren drehen,
und kannst bei Galaxien-Haufen aus der Nähe sehen,
wie Einsteinringe dort entstehen!


Den Pulsaren kannst du helfen beim Pulsieren,
und ’nem Neutronenstern beim Schnell-Rotieren;
kannst wärmen dich im Kosmos-Grund
am 3 K-Mikrowellen-Hintergrund!


Lass dich bei deinem Kosmos-Flug nicht lumpen,
schau an der dunkelen Materie Klumpen,
und achte auf die dunkle Energie
sie expandiert den Kosmos wie noch nie!


Hat deine Seel’ das Universum ganz durchstreift,
ein Plan zur letzten Ruhe in dir reift.
Entschließ dich dann und stürze doch
dich in ein super-massereiches Schwarzes Loch!